"Einheit und Unterschied"
Zur Rekonstruktion der kommunikativen Rationalität des christlichen Glaubens orientiert sich die Theologie bis heute weitgehend an philosophischen Theorien vornehmlich des Dialogs und des kommunikativen Handelns. Im Vordergrund steht die face-to-face-Interaktion und nicht die Medienkommunikation, obwohl Schrift und Tradition maßgeblich für das Christentum sind. Dieser Beitrag unternimmt den Versuch, den kommunikationstheoretischen Horizont der Theologie zu weiten. Gegenüber einer Betonung von Gemeinsamkeit, Transparenz oder Vermittlung werden eher die Momente der Kontingenz, der Hinterfragbarkeit und der Entzogenheit herausgearbeitet. Dabei zeigt sich eine erstaunliche Brücke zwischen dem antiken christologischen Motiv der communicatio idiomatum und modernen soziologischen Theorieentwicklungen.