Prof. Dr. Bernhard Fresacher

Ekklesiologie und Organisation von Kirche

Erst im Mittelalter hat die Kirche als geistliche im Unterschied zur weltlichen Herrschaft eine eigene Thematisierung erfahren (De ecclesiastica potestate/De Ecclesia). Als solche tritt sie in der modernen Gesellschaft aus ihrer Selbstverständlichkeit heraus und wird Inhalt einer Selbstreflexion (katholischerseits in den dogmatischen Konstitutionen Lumen gentium und Gaudium et spes des 2. Vatikanischen Konzils). Infolge der Reformation sieht sich die Kirche nicht mehr nur mit der weltweiten Pluralität der Ortskirchen, sondern auch der Konfessionskirchen in der Weltgesellschaft konfrontiert. Damit verbunden sind Fragen ihres Verhältnisses zum Judentum und zum Islam ebenso wie zu anderen gesellschaftlichen Wertsphären wie z.B. Politik, Wirtschaft oder Wissenschaft. In dieser Lage ist heute ihr spezifischer Wert anders angefragt als zu den antiken Zeiten der notae ecclesiae des nizäno-konstantinopolitanischen Credo (Einheit, Heiligkeit, Katholizität, Apostolizität). Eine moderne Ekklesiologie muss sich auch mit Fragen der Organisation von Kirche befassen. In welchem Verhältnis bewegen sich kirchliche Semantik und Sozialität zueinander?

Publikationen:

  • (2015) Privat ist jetzt Privat.
  • (2014) Glaubensgemeinschaft als Ressource für Paare und Familien.
  • (2013) „… und führe zusammen, was getrennt ist“ – Ökumene in Kirche und Gesellschaft. Internationales Ökumenisches Forum Trier 2012.
  • (2012) Zwischenstation zum Glück. Kirche als Teil einer unendlichen Suchbewegung.
  • (2010) Gemeinschaft – was ist das? Fundamentaltheologische Anfragen an einen selbstverständlichen Sprachgebrauch.
  • (2009) Religion nach Geschmack? Die Sinus Milieu-Studien für die katholische Kirche in Deutschland.
  • (2008) Kritische Zeitgenossenschaft. Zwischen Praktischer Theologie und Katholischer Praxis.
  • (2006) Kommunikation. Verheißungen und Grenzen eines theologischen Leitbegriffs.
  • (2002) Glaube und Soziale Arbeit. Thesen über den Wert der Theologie für die Soziale Arbeit.
  • (2002) Seelsorge in den Lebenswelten von Familien. Ehe- und Familienpastoral in den Zeichen unserer Zeit.
  • (1996) Gedächtnis im Wandel. Zur Verarbeitung von Traditionsbrüchen in der Kirche.